Erneute Teilnahme am WRO-Finale – Robo Guards auf Sponsorensuche

Deutschland hat es nicht in die Endrunde der Fußball-WM in Russland geschafft. Währenddessen qualifizierte sich unser WRO-Team, die GymSAB Robo Guards, bestehend aus Kai Kirchen, Nico Schons und Jonas Vogl, unter der Leitung von Andreas Schreiner für das Weltfinale in Chiang Mai in Thailand. Dass ein Team unserer Schule dies bereits zum dritten Mal seit 2015 schafft, ist sicherlich ein großer Erfolg für unsere Schule, unsere Stadt und unsere Region.

Das alljährliche Deutschlandfinale der World Robot Olympiad (WRO) fand dieses Jahr am 16. und 17. Juni in Passau statt. Nach monatelanger, intensiver Vorbereitung in der AG Robotik hatte sich unser Team im April auf dem Regionalwettbewerb in Rüsselsheim in der sogenannten Football Category für die Teilnahme qualifiziert.

Schon in diesem Vorentscheid ging es richtig zur Sache. Die gegnerischen Teams waren stark und nicht einfach zu besiegen, aber unsere Roboter stabil gebaut und gut programmiert. Trotz des am Ende erreichten 2. Platzes waren wir uns bewusst, dass es im Deutschlandfinale nicht leicht werden würde.

Die folgenden Wochen der Vorbereitung wurden noch einmal richtig anstrengend: Wir wollten unsere Roboter weiter verbessern, ihnen mit einigen neuen Ideen den letzten Schliff geben, sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Programmierung. Wir trafen uns deshalb in der AG Robotik nicht (wie üblich) nur einmal pro Woche, sondern mindestens zweimal, um für das Finale bestens gewappnet zu sein. Unterstützt wurden wir vom zweiten Team unserer Schule, für die es zum Weiterkommen leider ganz knapp nicht gereicht hatte.

Am 15. Juni war es dann endlich so weit: Wir fuhren morgens an der Schule los und machten uns auf den langen Weg nach Passau. Der erste Tag unserer Reise war geprägt von der siebenstündigen Autofahrt quer durch den Süden Deutschlands. Wir freuten uns einfach auf den Wettbewerb, von Anspannung war noch nichts zu spüren. Am Abend nutzten wir das fantastische Wetter in Passau für einen gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt und entlang der Donau. Bei einem leckeren Abendessen konnten wir uns für den bevorstehenden Wettbewerb stärken.

Am Samstagmorgen gab es nach dem Eintreffen der Teams in der Dreiländerhalle zunächst eine längere Eröffnungszeremonie mit vielen Hinweisen zu den Aufgaben in den verschiedenen Kategorien und zum Ablauf. Dann folgte noch der Bauteilecheck, da nur einzelne Originial-LEGO-Bauteile und nicht bereits zusammen gesteckte Teile verwendet werden durften. Schließlich – nach langem Warten – wurde die Aufbauphase endlich gestartet, und in der gesamten Halle fingen Schüler an, Bausteine aneinander zu stecken, und zwar ohne Bauanleitung, denn die musste man im Kopf haben! Nach exakt zwei Stunden mussten die Roboter auf ihrem “Parkplatz” stehen. Sie wurden dann von den Schiedsrichtern einer genauen Kontrolle unterzogen – immer ein kritischer Moment …

Für unsere beiden Roboter, einen Torwart und einen Stürmer, gab es grünes Licht. Alles passte, alles funktionierte. Jetzt konnte es los gehen, und wir erwarteten gespannt die ersten Spiele. Als wir endlich dran waren, trafen wir zunächst auf ein Team, das wir schon aus Rüsselsheim kannten. Nach zehn spannenden Minuten – ein Spiel dauert immer zweimal fünf Minuten – stand es drei zu null für uns. Die Erleichterung war deutlich spürbar, da wir nicht mit einem Sieg im ersten Spiel gerechnet hatten. Unser Minimalziel hatten wir nun schon erreicht, aber wir wollten natürlich mehr. Das zweite Spiel stand an, nervenaufreibend und hart umkämpft bis zur letzten Minute, doch auch hier setzten sich unsere beiden Roboter durch. Und schließlich gewannen wir auch noch das letzte Spiel an diesem ersten Wettkampftag. An diesem Abend haben wir zum ersten Mal mit dem Weltfinale in Thailand geliebäugelt. Dieses Ziel, das zunächst so unerreichbar schien, war plötzlich zum Greifen nahe. Doch erst die Hälfte des Weges war geschafft.

Am Sonntag, dem zweiten Wettbewerbstag, mussten wir nochmals drei Spiele bestreiten. Wir hofften, dass unsere tolle Erfolgsserie nicht reißen würde … – und dennoch: Im ersten Spiel konnten wir nur ein Unentschieden herausholen. Das versetzte unserer Stimmung erstmal einen gehörigen Dämpfer. Alle Teams lagen eng beisammen, es konnte noch alles passieren. Da keine offizielle Tabelle veröffentlicht wurde, musste unser Teamcoach alle Ergebnisse akribisch notieren und selbst die Tabelle führen.

Im vorletzten Spiel gelang uns dann gegen einen eigentlich starken Gegner ein überraschender Sieg. Wir konnten es kaum fassen, aber das musste nun einfach reichen! Nach einigem Rechnen wurde es langsam zur Gewissheit: Wir waren mindestens Zweiter und damit für das Weltfinale in Thailand qualifiziert! Im letzten Spiel ging es “nur noch” um die deutsche Meisterschaft. Uns hätte ein Unentschieden gereicht, um Meister zu werden, doch leider mussten wir uns dem gegnerischen Team mit 1:2 geschlagen geben. Dies tat unserer Freude jedoch keinen Abbruch. Was wir nicht zu hoffen gewagt hatten, kann nun Wirklichkeit werden: die Teilnahme am WRO-Weltfinale 2018 in Thailand!

(Jonas Vogl)

Weitere Informationen und Bilder können auf der eigens eingerichteten Webseite der GymSAB Robo Guards eingesehen werden.