
Rückblick: Neue Welt – Neue Medien
In der heutigen digitalen Ära sei Medienkompetenz eine Schlüsselkompetenz, die weit über die bloße Bedienkompetenz hinausgehe, stellte Thomas Mohr, Referent der Polizeihochschule Rheinland-Pfalz, im Rahmen eines Elternabends über Chancen und Risiken der Nutzung digitaler Medien für Jugendliche am vergangenen Mittwoch dar. Sie umfasse wichtige Dimensionen wie Recht, Verantwortung und Ethik. Angesichts der ständig wachsenden Nutzung von digitalen Medien und Technologien sei es unerlässlich, dass Schulen und Eltern gemeinsam daran arbeiten, diese Kompetenzen zu fördern.
Herr Mohr betonte unter anderem, dass Beleidigungen im realen oder digitalen Raum juristisch keinen Unterschied machten und rechtliche Rahmenbedingungen, wie der Digital Service Act und die im vergangenen Jahr verabschiedete KI-Verordnung der Europäischen Union von allen Usern beachtetet werden müssten. Laut der aktuellen JIM-Studie von 2024 nutzten bereits 57% der Jugendlichen KI-Anwendungen wie ChatGPT, wobei 65% diese im schulischen Kontext verwendeten. Die Studie zeige auch, dass ca. ein Drittel der Jugendlichen von 14-19 Jahren bereits sexuelle Belästigung im Netz erlebt habe. Gleichzeitig seien 83% an Nachrichten interessiert, wobei Social Media die Hauptquelle sei. 61% der Heranwachsenden hätten schon einmal erkannt, dass sie Fake News aufgesessen waren. Herr Mohr verwies in diesem Zusammenhang auf Plattformen wie https://der-newstest.de, die Unterstützung für Eltern und Jugendliche bieten, die Medienkompetenz zu stärken.
Darüber hinaus ging Herr Mohr auf weitere Gefahren im Netz ein, wie z.B. Kinder- und Jugendpornographie, welche einen kontinuierlichen Anstieg verzeichne, bis hin zu belastenden Inhalten auf Plattformen wie TikTok und Cybergrooming. Für die Eltern sei es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehöre etwa, mit ihren Kindern Onlinespiele zu spielen und offen über Themen wie Sexting zu sprechen. Ein vertrauensvolles Verhältnis sei entscheidend, um die Kinder zu sensibilisieren und sie vor potentiellen Gefahren des Internets zu schützen.
Die digitale Identität sollte ebenfalls geschützt werden. Starke Passwörter für Online-Konten sowie die Aktivierung der sog. Zwei-Faktor-Authentifizierung seien essenzielle Maßnahmen, um die Sicherheit im Netz zu erhöhen.
Abschließend hob Mohr die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Schule und Elternschaft hervor, um die Medienkompetenz der Kinder zu fördern. Am Ende der Veranstaltung hatte das Publikum Gelegenheit, noch offene Fragen an den Referenten zu richten und bedankte sich für die gute Arbeit der Schule im Bereich des Jugendmedienschutzes, die sogar über noch mehr Jahrgangsstufen ausgebaut werden solle.
(mo)