Unsere Schülerin Helene Rinneberg aus der Klasse 9f schildert ihre Impressionen aus dem Geschichtsunterricht zum 2. Weltkrieg eindrücklich in diesem Gedicht:
Nie wieder, aber für immer
Mittwoch, 6. Stunde
Der Raum ist dunkel,
Die Gemüter erschöpft,
Erdrosselnde Stille.
Das Laufwerk rauscht.
Der Beamer blinkt.
Menschen kreuzen das Bild.
Viele Menschen. Jung und Alt.
Mann, Frau, Kind. Egal. Unmengen davon.
Werden aus Wagons getrieben wie Rindvieh.
All ihre Gesichter zeichnet eine Gemeinsamkeit
Die Angst.
Die Angst vor dem Ungewissn‘ und Grausamkeit
Unendliche Leben für unendlich immer tief geprägt
wie die Goldstücke
wofür gerade ihr Hab und Gut unfrei
Versteigert würde.
Gelbe Sterne, rote Banderolen,
schwarze Bandagen, blaue Dreiecke
Zeichen für friedlichen Glauben, Liebe
Vor allem aber, Widerstand. Das Todesurteil.
Vulnerabel. Kahl. Entwürdigt.
Nummeriert.Ausgehungert. Geschlagen.
Erschossen. Vergast. Verbrannt.
Tot.
So grausam, so menschenverachtend.
Unverständlich.
Das Manifest eines Menschenhassers
So waren diese 2340 Sekunden.
Heute doch undenkbar, dachten wir.
Dachten wir.
Geschichte wiederholt sich, oder nicht
Nie wieder ist jetzt, ist morgen, ist nächste Woche.
Aber Auch bei der nächsten Wahl?
Lernen, erleben, verstehen
Gemeinsam gegen das Vergessen.