Erfolgreiche Aufführung der AG English Drama

Der hochsommerheiße Mehrzweckraum des Gymnasiums Saarburg war gut gefüllt mit neugierigen Zuschauern zur Jahresabschlussaufführung der von Frau Nonn geleiteten Theater-AG, die sich in diesem Jahr erst einmal wieder neu formieren musste.

Aufgrund der anfänglichen Unerfahrenheit hatten die zwölf Darsteller zunächst nur den Einakter „Lord of the Pies“ von Clynt Snyder, eine Persiflage auf den mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten „Lord of the Flies“ von William Golding, auf dem Plan. Während der ideengebende Text sich durch eine in der Katastrophe endende sehr ernste Handlung auf einer einsamen Insel auszeichnet, überwog bei dieser Aufführung eindeutig das komische Element – die Handlung wurde in einen Pie Shop verlegt, einem Fachgeschäft für Backwaren. Die Kundin Franny glaubt an eine Verschwörung, aufgrund derer die Tür des Ladens verschlossen wurde. Sie verkauft ihre Überzeugung an alle Anwesenden, die dann im Verlauf des Stücks zu ihren Gefolgsleuten mutieren, sich zu Angehörigen von „Frannyland“ erklären lassen und die ausgewählten Opfer bereitwillig degradieren und drangsalieren, bis es durch Zufall zur Auflösung der absurden Situation kommt. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin Mattea Walter, die mit ihrer Interpretation der durchgedrehten Kundin das Geschehen souverän dominierte.

Im Lauf des Schuljahres entwickelte die Arbeitsgemeinschaft noch ein weiteres Stück, das auf dem Mythos um den englischen Volkshelden Robin Hood basiert. Bei der schriftlichen Ausarbeitung waren Fiona Schmitt und Anja Liu (beide Stufe 11) federführend. Sie interpretierten einige Rollen neu – ein skurriler, Suchtmitteln gegenüber nicht abgeneigter Zauberer tauchte aus dem Untergrund auf und beriet die böse Herrscherin. Die armen Bauern boten den Schergen des Sheriffs selbstbewusst die Stirn, litten aber bei der Aussicht auf ein Pilzgericht zuhause. Der Sheriff von Nottingham wurde zur inkompetenten plüschtierfixierten Witzfigur, seine Wachen erwiesen sich als unfähig, dauerhaft jemanden festzunehmen. Alle Freunde Robin Hoods stellten sich recht hilflos an und wären im Kampf um die unrechtmäßig eingetriebenen Steuern ohne die Hilfe der einzig fähigen Figur Lady Marian an der bösen Prinzessin gescheitert. Das zum bedürftigen Volk deklarierte Publikum freute sich sehr, als die schließlich erbeuteten Goldstücke spontan mit ihm geteilt wurden und sich als leckere Schokotaler entpuppten. Am glücklichen Ende trat die zurück gekehrte rechtmäßige Königin im goldschimmernden Gewand auf und die Ordnung kehrte wieder ein.
Für die Kostümausstattung, mit zu großen Teilen neu geschneiderten Kostümen, war wiederum Mattea Walter verantwortlich.

Die Gruppe überzeugte in beiden Stücken durch die Ensembleleistung im Zusammenspiel. Besonders zu erwähnen bleibt die bravouröse sprachliche Leistung aller Beteiligten, die den umfangreichen durchgängig englischsprachigen Text sehr gut verständlich meisterten. Ein besonderer Dank geht an Herrn Keyser aus Zerf, der spontan und engagiert kurzfristig die Licht- und Tontechnik übernahm.

Am Ende bleibt nur die Frage, ob in Zukunft, wie früher, auch wieder mehr männliche Darsteller ihren Weg in die AG finden werden.

(no)