Gedenken in Nennig: Schülerprojekt erinnert an NS-Opfer

Auf dem Friedhof in Nennig fand am 17.05.2025 eine bewegende Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen statt, zu der die Gemeinde Perl, der Verein NS Familien-Geschichte e. V. aus Göttingen, der Verein Les Enfants de Joudresvilles und das Gymnasium Saarburg eingeladen hatten. Anlass war die Ermordung von acht Männern aus Frankreich und Luxemburg durch die Gestapo im September 1944 – ein grausames Kapitel der regionalen Geschichte.

Schülerinnen und Schüler unserer Schule engagierten sich im Rahmen eines Geschichtsprojekts intensiv mit den Einzelschicksalen der Opfer. Unter Anleitung ihres Lehrers Björn Juchem erarbeiteten sie Unterrichtsmaterialien, sichteten Archivakten und bereiteten eine öffentliche Dokumentation auf. Selbst in den Sommerferien widmeten sie sich der Recherche, führten Interviews – soweit möglich – und planten die Enthüllung einer neuen Gedenktafel, die mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Trier realisiert wurde. Weitere Schülerinnen und Schüler sorgten mit ihrer Lehrerin Erdmute Röder für die musikalische Untermalung der Gedenkreden, andere übersetzten Reden in die französische Sprache. Ein kleiner Chor sang den „Chant des Partisans“, das vielleicht bekannteste Lied der Widerstandskämpfer der Résistance. Einzelne Schülerinnen und Schüler trugen Biografien der Opfer vor.

Unser Schulleiter Andreas Schreiner betonte in seiner Rede, die er in deutscher und französischer Sprache hielt, die Bedeutung des Projekts für die Demokratieerziehung: „Es ist inspirierend zu sehen, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und sich aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Das Projekt trägt dazu bei, das Gedächtnis an die Opfer lebendig zu halten und Werte wie Toleranz, Respekt und Freiheit zu stärken.“ Der Frieden in Europa sei keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis harter Arbeit und gelebter Solidarität.

Die Veranstaltung erinnerte nicht nur an das Leid der Vergangenheit, sondern war zugleich ein Aufruf an die junge Generation, sich gegen Hass und Intoleranz zu stellen und die demokratischen Werte der Europäischen Union zu verteidigen.

Die Gedenktafel, die im Anschluss an die Reden enthüllt wurde, ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass Erinnerung lebendig gehalten werden muss – als Mahnung und als Auftrag für die Zukunft.