Lateinkurs stellt Verwandlung der Daphne kreativ dar

Der Lateingrundkurs der MSS 11 bei Frau Brink beschäftigte sich im vergangenen Halbjahr mit den Metamorphosen Ovids. Der Mythos „Apollo et Daphne“ ist eine der Erzählungen aus diesem fundamentalen Werk. Es handelt sich dabei um eine Mischgattung aus Elegie und Epos.

Bei der Lektüre stolperten unsere Schülerinnen und Schüler über die Begriffe „Metamorphose“, einem Überbegriff für Verwandlungen jedweder Art, sowie „Aitiologie“, die Herkunftsgeschichte, so wie beispielsweise die des Lorbeers. Der immergrüne Lorbeerkranz (lat. laurus) ist ein ständiges Attribut des Apoll. Er steht für Unsterblichkeit und symbolisiert eine besondere Ehre, im römischen Reich die corona civica (die „Bürgerkrone“, die allerdings aus Eichenlaub gefertigt wurde) als Zeichen für Erfolg, Sieg, Leistung und Ruhm von Feldherren, Wissenschaftlern, Dichtern und Sportlern.

In der Geschichte von Apoll und Daphne begehrt der junge Gott Apoll – ausgelöst durch einen Wettstreit mit dem Liebesgott Amor, dessen erbarmungsloser Pfeil ihn in heftiger Liebe zu Daphne entflammt — die junge und wunderschöne Nymphe Daphne.

Für diese hat Amor jedoch bewusst einen Pfeil mit Bleispitze gewählt, der Abwehr und sogar Hass auf Apoll bei Daphne auslöst. Sie wünscht sich nichts mehr als die ewige Jungfräulichkeit.

Dennoch beginnt der Gott Apoll die von ihm heiß begehrte Daphne wie ein wildes Tier zu jagen, bis sich die Nymphe durch eine von ihr ungewollte Berührung Apolls plötzlich in einen prächtigen Lorbeerbaum verwandelt und so seinen Händen entrinnt (Metamorphose). Apoll umarmt den Stamm, küsst Blätter und Äste, doch weichen diese vor seiner Liebe zurück.

Diese Verwandlung hat unseren Kurs so sehr begeistert, dass während der hoch motivierten Übersetzungsarbeit des Comics zur Geschichte der Daphne und des Apoll die Idee aufkam, die Metamorphose in einer kreativen Aufgabe künstlerisch darzustellen.

Übrigens: Der botanische Name des Lorbeer-Seidelbasts, auch Waldlorbeer genannt, ist Daphne laureola: Daphne, nach der Nymphe Daphne, und laureola („kleiner Lorbeerzweig“) wegen der Blattform. Wie alle Daphne-Arten (Seidelbast) ist Lorbeer-Seidelbast hochgiftig wegen seines Gehalts an sogenanntem Daphne-Toxin und das schon bei kleinster Berührung.

(Text: Grundkurs 11 lat)