Neue Wege

Seit nunmehr zwei Wochen erteilen wir am Gymnasium Saarburg Unterricht auf Distanz – Zeit für ein kleines Fazit:

Obwohl wir damit weitgehend Neuland betreten haben, ist die Umstellung doch überraschend schnell und gut gelungen. Uns haben viele positive Rückmeldungen erreicht, aber natürlich auch einige kritische Anmerkungen. Wir greifen die an uns herangetragenen Anregungen sehr gerne auf und befinden uns auch als Kollegium in regem Austausch miteinander, um die Qualität des Fernunterrichts weiter zu verbessern. Dabei helfen insbesondere unsere “Digicoaches”, die für die Lehrkräfte regelmäßige Sprechstunden via Internet oder Tutorien in der Schule anbieten.

Natürlich müssen in dieser Anfangszeit sowohl bei den Lehrenden als auch bei den Lernenden zunächst die technischen Voraussetzungen für Fernunterricht geschaffen werden, und wir sind uns bewusst, dass nicht immer und nicht bei jedem alle wünschenswerten Ressourcen im benötigten Umfang zur Verfügung stehen. Vieles muss erst installiert, ausprobiert und getestet werden, nicht alles funktioniert auf Anhieb so, wie man es sich vorgestellt hat. Das erfordert von allen Beteiligten viel Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme.

In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass der Unterricht in der derzeitigen Situation genau so verschiedenartig und individuell sein darf, wie es auch der Präsenzunterricht ist. Es gibt nicht den einen Weg, den wir präferieren und für alle vorschreiben möchten. Mit pädagogischem Geschick wird jeder und jede unserer Lehrkräfte versuchen, einen geeigneten und angemessenen Weg zu finden, um unsere Schülerinnen und Schüler ihrem Bildungsziel näher zu bringen.

Keinesfalls möchten wir die Eltern überfordern und in eine Rolle als Ersatz-Lehrkräfte hineindrängen. Niemand muss sich verpflichtet fühlen, zu Hause den Unterrichtsstoff und alle Arbeitsaufträge mit den Kindern durchzuarbeiten. Wohl aber kann es – gerade in jüngeren Jahrgängen – erforderlich sein, organisatorische Hilfestellung zu leisten, um einen angemessenen Tagesrhythmus zu etablieren und einzuhalten.

Weil man sich nun nicht mehr jeden Tag in der Schule sieht, erscheint es uns umso wichtiger, als Schulgemeinschaft miteinander im Gespräch zu bleiben. Wir freuen uns natürlich über ein Lob, aber melden Sie den Fachlehrkräften auch zurück, wenn es technische Schwierigkeiten gibt, wenn die Arbeitsaufträge zu umfangreich sind usw., denn nur so können wir ggfs. Anpassungen vornehmen.

Wir sollten uns darauf einstellen, dass der Unterricht nach den Osterferien noch nicht wieder planmäßig aufgenommen werden kann. Zur Anzahl der geforderten Klassen- und Kursarbeiten, zu Notengebung und Blauen Briefen, Zeugnissen und Versetzung können wir derzeit keine belastbaren Aussagen treffen. Im Bildungsministerium sucht man sicher nach flexiblen Lösungen und wird uns zu gegebener Zeit informieren. Bis dahin sollten Noten erst einmal ein wenig in den Hintergrund treten, wenngleich wir natürlich auch Lernanreize setzen und Verbesserungsmöglichkeiten geben wollen.

Lassen Sie uns die derzeitige Situation deshalb als Chance begreifen und einfach Spaß am Lehren und Lernen mit neuen Methoden und technischen Möglichkeiten haben.

Bleiben Sie gesund!

Andreas Schreiner